Seit es die ersten Sigma-Objektive für den Fujifilm X-Mount gab, hatte ich nur einen Wunsch: Bitte, Sigma – bringt endlich ein echtes Art-Objektiv für Fujifilm heraus!
Und nach langen Monaten des Wartens wurden meine Gebete tatsächlich erhört. Naja, zumindest teilweise. Mit dem Sigma 17-40mm f1.8 Art gibt es jetzt endlich ein Art-Objektiv für Fujifilm-Kameras. Zu meiner Enttäuschung allerdings ein Zoomobjektiv – eine Objektivgattung, mit der ich bisher nicht so richtig warm geworden bin. Ich hatte eher an ein 135mm f1.8 oder ein 100mm f1.4 gedacht. Stattdessen ist es ein Weitwinkel-Standardzoom geworden. Immerhin mit durchgehender Blende f1.8 – das ist schon ziemlich beachtlich. Aber reicht das aus, um meine Abneigung gegen Zoom-Objektive zu überwinden? Finden wir es heraus.
Verarbeitung
Hier liefert Sigma gewohnt hochwertig ab. Die Verarbeitung des Sigma 17-40mm f1.8 Art ist auf dem Niveau der gesamten Art-Serie und lässt kaum Wünsche offen.
Bei Zoomobjektiven lege ich persönlich keinen großen Wert auf einen Vollmetall-Body – hier kommt ein sehr hochwertiger Kunststoff zum Einsatz, kombiniert mit einem griffig gummierten Zoom- und Fokusring. Selbst die Gegenlichtblende wirkt stabil und edel.
Natürlich ist das Objektiv wettergeschützt. Außerdem gibt es mehrere Schalter:
- Klicks am Blendenring ein- und ausschalten
- Zoombereich arretieren
- Autofokus an- und ausschalten
Ein Blendenring, der bis f1.8 reicht, sieht man an einem Zoomobjektiv selten. Und das Beste: Die Offenblende f1.8 bleibt über den gesamten Zoombereich konstant. Mit 17 bis 40 Millimetern ist der Bereich zwar nicht riesig, aber extrem vielseitig.
Wie gut kann ein Zoomobjektiv mit Blende f1.8 sein?
Kurze Antwort: Sehr gut!
Ich bin ehrlich begeistert vom Sigma 17-40mm f1.8 Art. Im Dänemark-Urlaub an der Ostsee habe ich es fast täglich genutzt – und das, obwohl ich normalerweise eine große Auswahl an Objektiven dabeihabe: vom 16-300mm über ein 85mm bis hin zu lichtstarken 24mm. Trotzdem hat das Sigma 17-40mm fast alles abgedeckt.
- Am Strand mit der Familie? 17-40.
- In der Stadt unterwegs? 17-40.
- Tagesausflug nach Aarhus? 17-40.
Das Objektiv liefert tolle Weitwinkelaufnahmen, aber auch intime Momente mit schöner Freistellung. Und das Ganze in erstaunlich hoher Qualität.
Ich kenne noch Zooms, bei denen man die Offenblende kaum nutzen konnte und für gute Schärfe mindestens um 1–2 Stufen abblenden musste. Nicht so hier: Bei f1.8 ist das Bild schon wunderbar scharf und kontrastreich. Selbst Gegenlichtsituationen meistert es problemlos – kein sichtbarer Kontrastverlust, keine störenden Flares oder Ghosting.
Lediglich eine leichte Verzeichnung fällt auf:
- Im Weitwinkelbereich eher kissenförmig
- Bei 40mm eher tonnenförmig
Stark genug, dass man es bei Architektur und geraden Linien bemerkt – aber in Alltagssituationen oder Familienfotos überhaupt kein Problem.
Fazit zum Sigma 17-40mm f1.8 Art
Also endlich ein Sigma Art-Objektiv für Fujifilm – und dann „nur“ ein Zoom? Ganz im Gegenteil: Das Sigma 17-40mm f1.8 Art für Fujifilm ist ein echtes Highlight.
Es bietet eine Bildqualität, die kaum Wünsche offen lässt, und überzeugt besonders in Alltagssituationen, wenn man flexibel bleiben möchte. Für Reisen, Familienfotos oder spontane Momente ist es ein perfekter Begleiter. Für mich persönlich ist es sehr viel besser geeignet als das ebenfalls gute Sigma 18-50mm f2.8, das es ebenfalls für den Fujifilm X-Mount gibt.
Wenn ihr selbst einen Blick auf dieses spannende Objektiv werfen wollt: Das Sigma 17-40mm f1.8 Art ist neben Fujifilm X-Mount auch für Sony E und Canon RF erhältlich.