Rollei Easy Traveler Video Stativ

Easy Traveler Stative von Rollei

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Ich benutze Stative wirklich nicht oft in meiner alltäglichen Fotografie. Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, dann sind sie mir eher im Weg und zu unflexibel. Ich lege mich irgendwie nicht gerne auf genau eine Komposition fest, sondern probiere bei vielen Motiven verschiedene Winkel aus. Mal aus dem Stand, mal vom Boden, vielleicht doch einen Meter weiter nach rechts. Und ich bin auch kein Landschaftsfotograf, der am liebsten bei Blende 8 – 11 arbeitet und lange Belichtungszeiten braucht. Ich kann sehr gut alles Freihand Umsetzen.
Aber da ich auch sehr gerne Nachts unterwegs bin und die Sterne fotografiere, komme ich um ein Stativ gar nicht herum. Und auch da ich in letzter Zeit sehr viel im Bereich Video mache, habe ich zuletzt immer öfter ein Stativ dabei. Dabei habe ich ein paar Merkmale, die mir wichtig sind: gute Stabilität, geringes Gewicht, schnelles Auf- und Abbauen. Und da ich persönlich kein Fan von langweiligen Farben bin, darf es auch gerne mal ein bisschen farbiger sein.
Und als hätte Rollei das gewusst, haben Sie mich gebeten, doch mal Ihre neue Easy Traveler Serie auszuprobieren. Hier meine Erfahrungen und meine Meinung zu den Stativen. Ja genau, Mehrzahl.

Easy Traveler als Video und Foto Stativ

Easy Traveler Video XL

Ich hatte bisher kein Stativ, das explizit auf das Aufnehmen von Videos ausgerichtet ist. Ich habe aber schon öfter darüber nachgedacht, seit ich meinen YouTube Kanal habe. Denn Schwenks aus der Hand sind meistens zu verwackelt und auf dem Stativ ist es immer etwas hackelig. Das liegt daran, dass mein Kugelkopf recht günstig ist und hier einfach Metall auf Metall oder Kunststoff reibt. Zudem hat man keine richtige Achse, sondern wenn der einmal lose gestellt ist, dann wobbelt der halt in alle Richtungen herum. Hier kommt schon der erste große Vorteil vom Video Stativ.

Denn dieses hat keinen Kugelkopf, sondern einen richtigen Video-Stativkopf. Hier kann ich zwei Achsen getrennt voneinander fest und lose stellen und so viel schönere Schwenks machen. Indem ich ein bisschen kontrolliere, wie stark ich die Achse feststelle, kann ich auch den Widerstand beim Schwenken steuern. Will ich ein Panorama machen oder einfach seitlich schwenken, stelle ich nur diese Achse lose, aber nicht komplett. So habe ich beim Schwenk einen tollen Widerstand und der Schwenk wird noch einfacher, schön gleichmäßig.

Easy Traveler Video XL

Wenn ich aber meinen Hund verfolgen will, der gerade durch die Brandung am Strand tobt, dann habe ich einfach alle Achsen gelöst und den Handriff benutzt (Ach ja, es gibt einen praktischen Handgriff). So konnte ich mit der Kamera der Action sehr gut folgen und hatte trotzdem das Gefühl, dass die Bewegungen schön weich bleiben.

Verarbeitung & Handling

Ich glaube fast jeder hatte zu irgendeinem Zeitpunkt mal dieses Stativ aus dem Elektromarkt, das irgendwas zwischen 20 bis 30 Euro kostet und eigentlich fast komplett aus Plastik und sehr dünnem Metall besteht. Ich habe heute noch das Klappern und Schleifen im Ohr, wenn man das aufgebaut hat.

Davon ist das Easy Traveler Lichtjahre entfernt. Das ganze Stativ wirkt sehr hochwertig verarbeitet. Hier wackelt und klappert nichts. Alles bewegt sich nur genau in die Richtung, in die es soll. Und von mir nochmal ein großes Lob an für die Farbe. Ich habe die Version in rot bekommen und die sieht einfach so verdammt gut aus. Ich liebe es, wenn das Equipment nicht so langweilig grau oder schwarz ist. Einfach traumhaft.

Rollei Easy Traveler Video

Kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte für ein Reisestativ: Gewicht und Größe. Mit Kugelkopf bringt das Stativ knapp 1,6 Kilo auf die Waage und hat ein Packmaß von 55 cm. Das ist weder besonders leicht noch ist es besonders klein. Allerdings hat es für diese Maße eine ordentliche Tragkraft von 6 KG und eine Arbeitshöhe von 171 cm. Das ist wirklich nicht schlecht. Ich kann das Stativ vor mir aufstellen und meine Kamera ist direkt auf Augenhöhe. Natürlich ist die Mittelstange dabei komplett ausgefahren, was bei vielen Stativen dann immer recht wackelig wirkt. Hier hatte ich allerdings zu keiner Zeit Bedenken. In meinem Review-Video war genau das der Fall. Ich stehe oben auf der Düne, Stativ am Limit was die Höhe angeht und ordentlich Wind vom Meer und wirklich wackelig sieht das Video nun nicht aus.

Wer noch mehr Stabilität braucht, der findet unter den Gummifüßen noch versteckte Spikes. Und nicht zu keine. Die sehen aus, als würden Sie ordentlich was halten. Ich glaube allerdings nicht, dass ich die jemals brauchen werde. Expeditionen in die Arktis sind dann doch keine geplant. Aber gut zu wissen, dass sie damit möglich wären.

Ein tolles kleines Extra ist die Libelle / Wasserwaage im Stativkopf. Die haben diese billigen Plastik-Stative aus dem Supermarkt auch gerne mal, aber hier macht die wenigstens Sinn. Denn wenn ich einen geraden Schwenk haben möchte, dann sollte das Stativ möglichst gerade stehen. Durch den “Schnellverschluss” am Kugelkopf ist die Ausrichtung wirklich fix erledigt und ich muss nicht erst die Achsen getrennt voneinander lösen. Einfach den Hebel am Stativkopf öffnen, den auf dem Kopf stehenden Kugelkopf ausrichten und einfach wieder schließen. Fertig.

Libelle am Easy Traveler

Allgemein hat mir die Arbeitsgeschwindigkeit mit dem Stativ sehr gefallen. Viele Handgriffe gehen schnell in automatisch, wie das eben beschriebene Ausrichten. Auch die Beine sind sehr schnell ein- und ausgefahren, dank der Schnellverschlüsse. Ich bin bei denen immer etwas skeptisch, da ich schon mal ein Stativ hatte, bei dem die nach einiger Zeit nicht mehr richtig gegriffen haben und hatte deshalb zuletzt nur Stative mit Drehmechanismus am Bein. Die Verschlüsse hier machen aber einen robusten Eindruck und sind bisher, nach über einem Monat gebrauch immer noch genauso fest wie am Anfang.

Oh, eine Sache muss ich noch erwähnen, die ich einfach super finde: Die Mittelsäule lässt sich aufteilen! Das geht bei meinem aktuellen Stativ nicht, dort müsste ich sie komplett herausnehmen und verkehrt herum wieder einstecken und mit meiner Kamera dann über Kopf fotografieren, sollte ich mal etwas Bodennaher ein Stativ brauchen. Das ist wenig praktikabel. Bei dem Easy Traveler, kann man einfach ein sehr großes Stück der Mittelstange abdrehen und kommt so fast bis auf den Boden. Sehr gut mitgedacht, danke Rollei!

Tolles Stativ

Easy Traveler XL Foto

Auf die Fotovariante trifft all das im Grunde auch zu. Es ist genauso toll verarbeitet, bietet die gleichen Vorteile und sieht genauso gut aus. Eine Sache stört mich aber irgendwie ein bisschen bzw. ich weiß noch nicht genau, was ich davon halten soll. Und zwar wurde auch hier das Konzept des Kugelkopfes quasi auf den Kopf gestellt. Es gibt noch das gleiche Prinzip eines Kugelkopfes, aber andersherum. Es ist quasi ein Kugelkopf umgedreht, und darauf befindet sich nochmal eine flüßigkeitsgelagerte Fassung, welche sich drehen lässt und auf der sich dann auch die Schnellwechselplatte befindet.

Rollei Easy Traveler Foto

Das ist einerseits praktisch, da sich so auch mit diesem Fotostativ sehr weiche Schwenks realisieren lassen. Andererseits ist es auch etwas komisch, da man jetzt zweimal die gleiche Achse lösen und bewegen kann. Da kommt man schon mal durcheinander, zumal die Handhabung des Kugelkopfes sich irgendwie falsch anfühlt. Das ist aber sicher Gewöhnungssache.

Etwas anderes, woran man sich bei der Foto-Version gewöhnen muss, ist die Schraube zum Feststellen der Schnellwechselplatte. Die ist nämlich zweigeteilt in eine äußere und eine Innere. Die Innere lässt die Schnellwechselplatte feststellen, die Äußere löst die flüßigkeitsgelagerte Achse. Oder war es andersherum? Ich musste eigentlich fast immer ausprobieren, welcher Schraubmechanismus nun für was genau da war.

Dafür hat diese Stativkopf eine deutlich höhere Traglast mit bis zu 10 KG und ist dabei sogar noch deutlich leichter als die Video-Variante. Zusammen mit Stativkopf kommt es nämlich nur auf knapp 1,34 Kilo

Fotostativ von Rollei

Ein nettes kleines Extra bei beiden Versionen: Im Stativkopf ist ein kleiner Imbus-Schlüssel versteckt, der magnetisch an seinem Platz gehalten wird. Sollte doch mal etwas lose oder locker werden, hat man das Werkzeug zum Nachziehen also gleich dabei. Praktisch.

Fazit zum Rollei Easy Traveler Stativ

Das Video Stativ von Rollei hat mich wirklich überzeugt und erfüllt alle Kriterien, die ich an ein gutes Reisestativ stelle. Verarbeitung und Bedienung passen für mich super und da ich nicht auf Tagelange Wanderungen gehe, ist das etwas höherer Gewicht und das nicht ganz so winzige Packmaß für mich eher nicht relevant. Stabilität und Robustheit sind da eher Punkte, auf die ich Wert lege.

Tolles Reisestativ von Rollei

Ich muss aber auch ehrlich sein, wenn Rollei mir die Stative nicht zum Testen angeboten hätte, hätte ich wohl so bald kein neues gekauft. Denn mein aktuelles Stativ, welches ebenfalls von Rollei kommt (C5i), ist zwar schon über 3 Jahre alt, aber leistet immer noch hervorragende Arbeit. Hier wackelt auch noch nichts und ich musste noch nichts nachziehen, obwohl es auch schon unzählige Trips mitgemacht hat. Robuste Stative bauen kann Rollei also. Von daher mache ich mir keine Sorgen, dass auch die Easy Traveler sehr lange gute Dienste leisten werden.

Wenn es die jetzt nur noch in einem richtig schönen Limetten grün gäbe….
Ist gut, ich bin ja schon still.

Disclaimer: Rollei hat mir die Stative zum Testen kostenfrei überlassen. Ich habe kein Geld für diesen Beitrag erhalten und Rollei konnte nicht beim Inhalt mitreden.

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