Ich habe mich schon lange auf den jetzigen Urlaub gefreut. Noch mehr, als ich herausgefunden habe, dass die kompletten Nächte hier im Norden Dänemarks mondfrei sein würden. Perfekte Bedingungen für ein bisschen Astrofotografie. Hier gibt es so wenig Lichtverschmutzung, dass man die Milchstraße auch sehr gut nur mit dem bloßen Auge erkennen kann. Jetzt fehlte mir nur noch das richtige Motiv. Komischerweise bin ich tatsächlich erst vor Ort auf die Idee gekommen, einfach zu einem der bekanntesten Wahrzeichen hier an der Jammerbucht zu fahren: Zum Rubjerg Knude Fyr.
Mein Ziel
Ein kurzer Blick in Stellarium und auf Google Maps hat schnell klar gemacht: es sollte kein Problem sein, den Leuchtturm genau mit der Milchstraße auszurichten. Und auch ein Bild mit dem Leuchtturm über dessen Spitze sich die Sterne um den Polarstern drehen hatte ich im Sinn. Ich habe mich schon darauf eingestellt, dass ich bestimmt 3 Stunden vor Ort sein werde, war mir aber noch nicht ganz sicher, wie ich die Ergebnisse am besten erziele. Brauche ich eine Nachführung? Brauche ich Lichter um den Leuchtturm auf den Fotos erkennbar zu machen?
Da ich mir nicht sicher war, habe ich einfach alles was ich mitnehmen konnte auch eingepackt.
Anreise
Von unserem Ferienhaus bis zum Parkplatz des Leuchtturms habe ich ca. eine halbe Stunde mit dem Auto gebraucht. Von dort waren es nochmal ungefähr 1,5 KM zu Fuß bis rauf auf die Düne. Ich bin also gegen 22 Uhr los gefahren, um zu beginn der kompletten Dunkelheit der Nacht an der Location anzukommen. Die Weg nach oben war schon etwas unheimlich so ganz alleine, doch nachdem ich erstmal ganz oben auf der Düne angekommen bin, war das vergessen. So ein toller Ausblick und so viele Sterne. Einfach Atemberaubend.
Die Fotos
Mein erster Versuch war der Leuchtturm mit der Milchstraße. Ich habe mich dazu entschieden keinen Tracker zu benutzen, sondern einfach jeweils 10-20 Fotos zu schießen und diese dann später über Software zusammenzufügen. Bei meiner ersten Komposition hat es noch nicht ganz so gut funktioniert. Es waren noch 2-3 weitere Fotografen vor Ort, die wohl die gleiche Idee hatten. Hier wurde teilweise viel mit der Taschenlampe herumgefuchtelt, so das ich nicht alle Fotos nutzen konnte. Schlecht ist das Ergebnis aber trotzdem nicht.
Danach, bin ich mit der Kamera eher an die Basis des Turms um die Milchstraße genau über dem Leuchtturm zu haben, mit einem Blick von unten nach oben. Hier war ich dann schon komplett alleine und habe genau das bekommen, was ich wollte. Eine sehr Farbenfrohe Milchstraße mit mehr Sternen als man zählen kann.
Dann waren da noch die Sternenspuren. Das diese länger dauern würden war von Anfang an klar. Also habe ich die Belichtungszeit so hoch gestellt, wie möglich (15 Minuten) und dann den internen Intervalometer der Fujifilm X-T3 auf 2 Fotos eingestellt. Also habe ich insgesamt 30 Minuten Belichtet und habe genau das Foto bekommen, das ich haben wollte. Im Nachhinein hätte ich nochmal 15 Minuten draufpacken können aber auch so kommt der Effekt toll rüber.
Zuletzt habe ich nochmal das Motiv vom Anfang ausprobiert und dieses mal hat es deutlich besser funktioniert. Mittlerweile war es noch dunkler und scheinbar haben sich auch ein paar Nordlichter blicken lassen. Die waren aber natürlich nur auf dem Foto erkennbar, nicht vor Ort.
Mit diesem Bild bin ich wirklich mehr als zufrieden. Ich hatte gehofft das genau so etwas aus diese Tripp hervorgeht. Das dann wirklich zu schaffen, macht einen schon ein bisschen Stolz.
Eine ausführliche Erklärung und Anleitung, wie ich dieses Fotos bearbeitet habe, findet ihr in diesem Artikel: Fotostacking für Astrofotografie unter Mac OS
Insgesamt habe ich gut 2,5 Stunden oben auf der Düne beim Rubjerg Knude verbracht. Meine Schätzung ging also gut auf. Pro Motiv kann hier mit ca. einer halben Stunde rechnen. Jetzt überlege ich die ganze Zeit, wo ich mir nochmal eine Nacht um die Ohren hauen könnte.
Eingesetztes Objektiv für Astrofotografie
Alle diese Aufnahmen sind mit dem gleichen Objektiv entstanden, und zwar dem Viltrox 13mm f1.4.
Ich habe dabei nicht die komplette Offenblende benutzt, da hier besonders an den Bildrändern einige Unschärfen auftreten. Statt dessen habe ich auf Blende 2 gestellt und hatte somit auch etwas mehr Spielraum beim scharf stellen in der Nacht.
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