Sigma 56mm F1.4 für Fujifilm X Test

Sigma 56mm f1.4 für Fujifilm – Erfahrungsbericht

HINWEIS: Zu diesem Objektiv habe ich das erste mal auch ein Video auf meinem neuen Youtube Kanal gedreht. Dort seht ihr, was dieses Objektiv im Video-Bereich kann: Sigma 56mm f1.4 – Videoreview

Ich bin zurzeit mal wieder an der Nordseeküste unterwegs und habe dieses Mal wieder ein 56mm f1.4 dabei. Mein Viltrox ist allerdings zu Hause geblieben, denn ich habe das neue Sigma 56mm f1.4 im Gepäck.

Fuji hat seinen Bajonettanschluss noch gar nicht so lange für Drittanbieter geöffnet, wie konnte Sigma da so schnell ein neues, eigenes Objektiv für Fuji herausbringen? Nun, so neu ist gar nicht. Das Objektiv gibt es schon länger für andere Systeme, wie z.B. Sony. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Für die anderen Systeme hat dieses Objektiv viele gute Bewertungen bekommen. Schauen wir also mal, wie sich das erste Sigma an meiner Fujifilm X-T3 schlägt.

Sigma Objektiv für Fujifilm 56mm f1.4

Verarbeitung

Man merkt dem Objektiv irgendwie an, dass es nicht explizit für das Fuji System gebaut wurde, denn es will vom Stil her nicht so recht zu meiner X-T3 passen. Tatsächlich erinnert es mich sehr an das Nikkor 50mm f1.8, mit dem ich früher sehr viel unterwegs war. Dieses Objektiv habe ich geliebt für seine Leistung, also durchaus eine positive Assoziation.

Sigma für Fujifilm

Das es rein optisch nicht so zu meiner Kamera passt, ist für mich auch kein Problem, denn es sieht trotzdem wirklich gut aus und ist tadellose verarbeitet. Nichts wackelt, nichts klappert, alles läuft ruhig und geschmeidig. Der gummierte Fokusring lässt sich wirklich gut bedienen und man kann damit sehr fein nachjustieren. Nutzt man es aber rein manuell, hat er für meinen Geschmack etwas zu weite Wege zurückzulegen. Am Objektivanschluss, welcher im Gegensatz zum Rest des Objektivs aus Metall gefertigt ist, finden wir auch nochmal eine kleine Gummierung, die wohl Spritzwasser abhalten soll. Auch wenn es nicht als “wetterfest” ausgezeichnet ist, finde ich das eine sehr nützliche Ergänzung.

Mir gefällt vor allem die Beschriftung. Diese ist glänzend schwarz, während der Rest des Objektivs matt gehalten ist. Ein sehr cooler Effekt.

Handling

Ich habe den Autofokus sowohl an meiner relativ neuen X-T3 getestet, als auch an einer älteren X-T1. In beiden Fälle habe ich nichts zu beanstanden. Das Sigma arbeitet wunderbar mit den Fuji Kameras zusammen. Er ist schnell und absolut leise, wenn nicht sogar geräuschlos und hat immer genau dort getroffen, wo ich ihn haben wollte. Auch ein Pumpen bei wenig Licht konnte ich nicht feststellen.

Einzig im Bereich um die Naheinstellgrenze hat er sich manchmal etwas mehr Zeit genommen, wenn das Objektiv gerade in der Ferne fokussiert war. Die Naheinstellgrenze an sich ist mit 50cm … okay. Nichts Besonderes, aber durchaus brauchbar für Detail aufnahmen. Für meinen Geschmack kann es aber eh nie nah genug sein.

Bokeh bei Naheinstellgrenze
Detailaufnahme von gefrorenem Dünengras

Bildqualität

Hier spielt das Sigma 56mm f1.4 meiner Meinung nach seine größte Stärke aus. Ich erwarte bei Objektiven unter 400 – 500 € meist ein etwas softes Bild, wenn ich die Blende auf den maximal Wert aufreiße. Aber hier sind die Bilder auch bei f1.4 schon richtig scharf und das nicht nur in der Bildmitte. Das hat mich schon etwas beeindruckt. Diese Leistung kannte ich sonst nur von dem Sigma 50mm f1.4 aus der Art-Serie, welches ich damals für meine Nikon hatte.

Evtl. bilde ich mir das nur ein, aber ich habe das Gefühl ich bekomme mit diesem Objektiv besonders sanfte Farben hin. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich vor allem in den frühen Morgenstunden damit unterwegs war. Jedenfalls leistet es auch bei wenig Licht super Arbeit. Ich habe auch mal versucht absichtlich einiges Flares ins Bild zu bekommen, aber keine Chance. Die Gläser sind hier scheinbar sehr hochwertig vergütet.

Sehr sanfte Farben
Leuchtturm mit 56mm

Wirklich toll gefällt mir auch das Bokeh. Es ist super weich und das nicht nur bei Offenblende. Wir haben 9 Blenden-Lamellen, die auch noch leicht abgerundet sind. So bleibt der Hintergrund auch etwas abgeblendet schön weich und die Bokeh-Balls schön rund. Besonders für Aufnahmen, mit komplett verschwommenem Hintergrund, liebe ich Objektive wie dieses.

Schärfe und Bokeh bei Blende 1.4 Sigma 56mm

Fazit zum Sigma 56mm f1.4 für Fujifilm

Das Sigma wird sich den direkten Vergleich mit dem Viltrox nicht entziehen können. Beide haben 56mm, beide haben eine Blende von f1.4 und beide liegen in einem ähnlichen Preissegment. von ca. 300 – 400 €. Wer geht hier also als Sieger hervor?

Ich denke, das ist einfach Geschmacksache. Das Viltrox ist komplett aus Metall, dafür aber auch schwerer und größer. Es hat aber einen eigenen Blendenring, was sehr gut zu den X-T Modellen passt.

Das Sigma wiederum hat die Nase ganz leicht bei der Bildqualität und dem Autofokus vorne. Zudem ist es auch kompakter und spart so Platz. Ich denke besonders an den kleinen X-E Fujis oder der X-S10 sowie X-H1 und X-H2 würde das Sigma eine bessere Figur machen.

Mir haben die Wochen mit dem Sigma jedenfalls gut gefallen und auch mit den Fotos, die ich damit schießen konnte, bin ich mehr als zufrieden. Unbedingte Kaufempfehlung also von meiner Seite aus. Kaufen könnt Ihr es z.B: bei Calumet:

Low Light mit dem Sigma 56mm für Fujifilm
Sigma für Fujifilm

(Visited 3.377 times, 2 visits today)
Total
0
Shares
3 Kommentare
  1. Du hast einen sehr schönen Bericht geschrieben, auch sind Dir die Fotos sehr gelungen – ein gutes Auge hast du – echt top

    Ich kann mich nicht zwischen dem XF50 F2 und dem Sigma 56 F1.2 entscheiden.. immer ein hin und her …

    1. Danke für das Lob.
      Bei der Wahl zwischen den beiden Objektiven, würde ich wohl zum Sigma greifen. Die Möglichkeit hier bis Blende 1.4 zu gehen kann manchmal sehr nützlich sein. Und ab Blende 2.0 werden die sich dann nicht mehr groß Unterscheiden. Habe das XF 50 f2 aber auch noch nicht getestet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel
Travemünde bei Sonnenaufgang

Verschneite Nordermole in Travemünde

Nächster Artikel

Dänemarks Nordseeküste im Winter fotografieren: Unberechenbar

zusammenhängende Posts