Fujifilm X-T3

Fujifilm X-T3 – Erfahrungsbericht

Ich bin mittlerweile einige Monate mit der Fujifilm X-T3 unterwegs und bin ehrlicherweise immer noch überrascht, wie sehr mir diese “kleine” Kamera gefällt. Ich versuche hier mal ein paar meiner Erfahrungen im Umgang damit zu Beschreiben, ohne all zu sehr auf technische Details einzugehen. denn eines kann ich einfach vorweg schon mal sagen: Die Bildqualität ist Top, die Verarbeitung ist Top, es ist eine sehr gute Kamera.

Das trifft aber auch auf so ziemlich alle Modelle der Konkurrenz zu, sei es Sony, Nikon oder Canon. Keiner der großes Firmen wird eine unausgereifte Kamera auf den Markt bringen. Wenn man also gerade in die Fotografie einsteigen will, kann man bei kaum einem System etwas falsch machen. Da bleibt am Ende einfach die persönliche Präferenz. Alle mal in die Hand nehmen und schauen, welche man am liebsten mitnehmen möchte. Daher ist ein Großteil von dem was ich hier jetzt schreiben werde auch sehr Subjektiv.

Fuji X-T3 Einstellrad Retro-Design

Aussehen & Handling

Ich habe mir ehrlicherweise nie viel Gedanken um das Aussehen meiner Kameras gemacht. 2007 war meine erste Kamera eine Nikon D40, weil Sie gerade im Angebot war. Das war so ziemlich der einzige Grund warum ich damals keine Canon gekauft habe.

Rückseite Fujifilm X-T3

Damals musste die Kamera nur eines können: Fotos machen. Gewisse Design-Elemente und Bedienungs-Konzepte sind mir erst später aufgefallen. So würde ich mir heutzutage z.B. keine Kamera mehr kaufen, die sich nicht mit nur einer Hand bedienen bzw. ein- und ausschalten lässt. Das kann man bei den meisten Nikons machen und eben auch bei der Fuji.

Davon mal abgesehen, mag ich den Look der Fuji einfach, mit den vielen Einstellrädchen und dem Retro-Design. Mir persönlich gefällt die komplett schwarze Variante dabei noch besser als die silberne.

Einstellräder Fuji X-T3

Mit einem günstigen, manuellem Objektiv ausgestattet, könnte die Fujifilm X-T3 auch wirklich als 30 Jahre altes Film-Modell durchgehen, solange man niemandem das (in 3 Richtungen neigbare) Display auf der Rückseite zeigt.

Mit Batteriegriff macht die Kombo dann auch einen wirklich professionellen Eindruck, ohne zu klobig zu werden. Habe schon den einen oder anderen Fotografen gesehen, der etwas neidisch zu mir rüber geschielt hat. Auf einer Hochzeit habe ich auch einfach mal getauscht und mir eine Vollformat DSLR Canon inkl. Batteriegriff in die Hand geben lassen. Ich glaube das Gerät war gut Doppelt so schwer wie meine Kombi.
Damit den ganzen Abend herumlaufen? Ne, da hätte ich echt keine Lust mehr drauf, jetzt wo ich weiß, wie viel leichter man es haben kann.

Klappdisplay Fuji XT3

Ausstattung

Bisher gibt es nichts, was ich an der Fuji X-T3 vermissen würde. Alles was ich für meine Fotografie brauche, leistet die Kamera.

  • vernünftige Auflösung von 26 Megapixel
  • Verschlusszeiten von bis zu 1/8000
  • Staub- und Spritzwasser geschützt
  • Display in 3 Richtungen Schwenkbar – oben, unten und zu einer Seite (nach rechts)
  • zwei Karten Slots für SD-Karten
  • 4k Aufnahmen und Full-HD bis 120fps
  • Video im log format direkt in der Kamera
  • Fokus Peaking, also das hervorheben von scharfen Bereichen beim manuellen Fokussieren
  • Serienbild Geschwindigkeit stimmt (20fps)
  • eingebaute Funktion für Aufnahmereihen und Timer (z.B. 300 Fotos in Serie aufnahmen, mit 2 Sekunden abstand)
  • guter EVF
  • Aufladen des Akkus direkt in der Kamera über USB-C
Fujifilm X-T3 zwei Kartenfächer

Jetzt ist das Modell mittlerweile auch schon über 3 Jahre alt und die Nachfolger können natürlich noch mehr und bieten tolle Extras wie 240fps Full-HD Videos oder Bildstabilisierung im Kamera-Body (IBIS) aber dafür zahlt man eben auch wieder etwas mehr.

Für den Einstieg ins Fuji-System halte ich die X-T3 schon für nahezu perfekt. Mein Exemplar habe ich gebraucht mit 56mm f1.4 von Viltrox im Set für unter 1.000 € erstanden. Kein schlechter Deal.

Bildqualität

Ich gebe zu, ich habe ein paar Shootings gebraucht um mich an die Fuji-Dateien zu gewöhnen. Und ich musste erst ein neues Programm lernen um das beste aus den Bildern rauszuholen, bin jetzt aber mehr als zufrieden mit den Ergebnissen.

Landschaftsaufnahme mit der Fujifilm X-T3

Meine Eindrücke hier sind auch eher Subjektiv. Wirklich technisch Belegen kann ich meine Aussagen nicht. Ein Beispiel:

Bei Nikon habe ich oft etwas unterbelichtet, da ich aus den Raw-Dateien wieder sehr viel Details aus dunklen Bereichen zurückholen konnte, während überbelichtete Bereiche eher schwer oder gar nicht zu retten waren. Bei der Fuji habe ich das Gefühl es ist komplett anders herum.
Dunkle Bereiche werden beim aufhellen sehr schnell unansehnlich, während ich aus einem komplett weißen Himmel auf einmal Wolken mit total viel Farbe und Details heraus bekomme. Das bedarf schon ein wenig an Umstellung beim Fotografieren.

Hat man sich aber darauf eingegroovt, machen vor Allem die Farben und Filmsimulationen der Fuji sehr viel Spaß. Zumal diese zwar direkt im RAW eingebettet werden, man sie mit dem Programm Capture One im Nachhinein aber einfach gegen eine andere Filmsimulation tauschen kann.

Hundeportrait mit Fujifilm Kamera

Die Schärfe und Farben in den Bildern hängen natürlich stark von den eingesetzten Objektiven ab. Ich habe bisher nicht ein original Fuji-Objektiv an der Kamera gehabt, war aber auch mit den Drittanbieter Optionen von Viltrox oder Meike sehr zufrieden. Besonders Viltrox überzeugt dabei mit einem super PreisLeistungs-Verhältnis.

Tolles Licht und Farben mit dem X-Trans Sensor

Fazit zur Fujifilm X-T3

Wie ihr bestimmt schon rausgelesen habt, bin ich mehr als Zufrieden mit meiner Entscheidung für die Fujifilm X-T3. Diese kleine Kamera bietet mir alles was ich von einem guten Arbeitsgerät erwarte. Natürlich kann ich mehr Geld ausgeben, damit ich in ganz bestimmten Situationen ein Foto etwas einfacher Schießen kann. Aber für einen All-Rounder wie mich, der auch gerne mal alte, manuelle Objektive ausprobiert, bleiben kaum wünsche offen.

Die Auflösung reicht vollkommen aus, die Farben und Filmsimulationen sind herrlich und es macht einfach Spaß mit der Kamera unterwegs zu sein. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung für die X-T3 und deutliche Empfehlung für das ganze Fujifilm X-System.

Wenn Ihr jetzt Interesse habt umzusteigen, dann schaut doch einfach mal bei den gängigen Gebrauchthändlern nach, wie mpb.com. Dort habe ich selber schon einige an Equipment gekauft und bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Fujifilm X-T3 Beispielaufnahme
(Visited 1.889 times, 1 visits today)
Total
0
Anteile
10 Kommentare
  1. Hallo, sehr schöner Bericht mit vielen guten Infos.
    Meine Entscheidung ist nicht das Viltrox sondern das Samyang 75mm F1.8 X.
    Auf meiner HP im Bericht: Frühling am Rhein zeige ich was die Festbrennweite so kann.
    Schöne Grüsse aus dem Schwarzwald Jens.

  2. Heyhey,
    Gerade über deinen Text gestolpert und mich gefragt welche Objektive du gehst für die Fotos benutzt hast?
    Besonders die tolle Unschärfe mit dem dunkelbraunen Labrador?? ..sehr schöner Schmelz !!

    1. Hi Mary,
      Vielen Dank für das Lob. Die Fotos von meiner Lotta, also dem Labrador, müssten mit dem Viltrox 85mm f1.8 entstanden sein.
      Ein tolles Objektiv und aktuell auch sehr günstig über ebay oder ähnliche Seiten zu ergattern.

      Mir fällt auch auf, ich müsste diesen Artikel mal aktualisieren. Habe mittlerweile so viele weitere tolle Bilder mit der Kamera gemacht. Immer noch sehr happy damit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel
Übersicht Einnahmen Stockagenturen 2021

Stockfotografie Übersicht 2021

Nächster Artikel
Viltrox 23mm f1.4 für Fujifilm X-Mount

Viltrox 23mm f1.4 für Fujifilm X-Mount - Erfahrungsbericht

zusammenhängende Posts