Planeten Beobachtung mit der Fujifilm X-T3

Ein wichtiger Punkt für mich, beim Umstieg auf ein anderes Kameramodell war natürlich, ob ich damit auch gute Astro-Fotos machen kann. Das Thema ist mir in den letzten Jahren immer mehr ans Herz gewachsen, daher war das schon auch ausschlaggebend für meine Kaufentscheidung.

Einen Vorteil habe ich bei der Fujifilm X-T3 schon mal: Dadurch, dass sie einen Sensor in APS-C Größe hat, habe ich einen sogenannten Crop-Faktor. Das liegt einfach daran, dass die mm-Angaben für Objektive immer für Vollformat angegeben werden. Ein APS-C Sensor ist aber kleiner, also fällt ein kleinerer Teil des Lichtes vom Objektiv auf den Sensor, das Bild wirkt somit angeschnitten.

Bei der Fuji beträgt dieser Faktor 1,5. D.h. mein 1.000mm Spiegelobjektiv entspricht hier einem 1.500mm Objektiv. Ich komme also näher an meine Motive ran. Der Mond ist damit fast komplett formatfüllend im Bild.

Hier mal ein Foto, komplett ohne Anschnitt, also die vollen 26MP.

Und hier ein Ausschnitt aus dem Bild.

Mond funktioniert also schon mal sehr gut. Das habe ich aber auch nicht anders erwartet.

Interessanter wird es mit dem nächsten Motiv: Jupiter

Entferntere Planeten beobachten

An meiner Vollformat Nikon D780 konnte ich Jupiter und seine Monde ganz gut als helle Punkte auflösen. Wenn ich meinen 2x Teleconverter benutzt habe, wurde das Bild meist zu unscharf, so dass man kaum noch was erkennen konnte, außer eben unscharfe helle Flecken.

Daher war ich gespannt, wie es sich jetzt mit einer ASP-C Kamera verhällt, mit 1,5x Crop-Faktor.

Das Vorgehen bei so “kleinen” Planeten ist bei mir folgendes:

Durch die Turbulenzen in der Atmosphäre, ist es wirklich schwer ein einziges gutes Foto zu machen, also mache ich statt eines Fotos ein 4k-Video.

Das Rohmaterial sieht dann so aus.

Dieses Video lade ich dann in Lynkeos (https://lynkeos.sourceforge.io/).
Das Programm behandelt jeden Frame des Videos als Bild und berechnet daraus den Durchschnitt.

Bei einem einminütigem Video mit 30fps, habe ich so also 1.800 Bilder, aus denen das fertige Bild errechnet wird. Das Ergebnis sieht dann so aus:

Ich bin schon echt begeistert davon. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es mit meinem Equipment schaffe, tatsächlich Strukturen auf einem anderen Planeten darzustellen. Die verschiedenen Farben auf dem Jupiter sind aber eindeutig zu sehen. Einfach verrückt.

Das Gleiche habe ich dann mit dem Saturn gemacht, aber mit dem Ergebnis bin ich noch nicht so zufrieden. Aber ich kann in nächster Zeit ja noch einige Versuche starten.

Aktuell warte ich nur auf klare Nächte um auch mal die X-T3 für etwas wie Nebel oder andere Galaxien auszuprobieren. Bisher hatte ich dafür noch kein Glück.

Mit der Planetenbeobachtung mit der Fujifilm X-T3 bin ich bis jetzt schon sehr zufrieden.
Hier hat sich die Entscheidung zu APS-C mit Crop-Faktor zurück zu kehren echt bezahlt gemacht.

(Visited 589 times, 1 visits today)
Total
0
Shares
3 Kommentare
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel

Warum ich von Vollformat wieder zu APS-C gewechselt bin (und von Nikon zu Fuji)

Nächster Artikel

Kurzer Erfahrungsbericht Nikon Z50

zusammenhängende Posts