Warum ich von Vollformat wieder zu APS-C gewechselt bin (und von Nikon zu Fuji)

In letzter Zeit hatte ich wirklich nicht viel Zeit zum Fotografieren. Hauskauf und Renovierung haben (neben meinem Vollzeit Job) das letzte halbe Jahr lang quasi meine komplette Zeit in Anspruch genommen.

Und wenn es doch mal einen Anlass gab die Kamera einzupacken, dann gab es da irgendwie immer ein Problem: Das Fotografieren hat keinen Spaß mehr gemacht.

Das hatte wohl mehrere Gründe:

  1. Meine Vollformat DSLR war einfach ein ziemlich großes Werkzeug:
    Recht groß und mit meinem 50 mm Sigma Art 1.4 auch ziemlich schwer. 1.8 Kilo kamen da schon zusammen. Das stört mich beim Fotografieren nicht wirklich, aber auf einem Ausflug mit Stativ, Tasche, einigen Wechselobjektiven, merkt man das dann schon ob die Kameratasche 8 oder 4 Kilo wiegt.
  2. Meine Art zu fotografieren hat sich verändert:
    Früher habe ich nach einem Trip die Bilder erstmal auf den Rechner gezogen, bearbeitet und dann bei Stock-Agenturen hochgeladen. Dafür war zuletzt kaum noch Zeit. Also habe ich einfach per WiFi die besten Bilder aufs Handy gezogen und dort mit Lightroom bearbeitet. Bequem auf der Couch. Manche landen dann in der Timeline bei Instagram oder im Status oder auch in Chatgruppen, wenn ich beispielsweise auf einer Feier oder einem Event war. So hatten alle fast zeitgleich auch tolle Fotos von dem Tag. Aber brauche ich dafür eine knapp 2.000 € Profi-Kamera? irgendwie nicht wirklich.
  3. Ich mags manuell:
    Meine Vollformat Kamera war so teuer, dass ich eigentlich kein Geld mehr hatte, auch noch die passenden Objektive zu kaufen, um sie wirklich ans Limit zu bringen. Was ging, das waren sehr alte, gebrauchte Objektive, ohne Autofokus oder sonstigen Schnickschnack. Der Vorteil neben dem günstigerem Preis: Diese Objektive waren meist auch noch sehr viel kleiner und leichter als die modernen. Das gefiel mir. Und auch die Arbeit damit hat sehr viel Spaß gemacht.
  4. Probleme mit meinem Modell:
    Höchstwahrscheinlich habe ich auch einfach ein blödes Modell erwischt. Das kann immer mal vorkommen. Der Service seitens Nikon war aber leider auch nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich hatte ständig mit Staub und Flecken auf dem Sensor zu kämpfen. Ich verstehe, dass man auf Seiten Nikons erstmal davon ausgeht, dass der Anwender hier das Problem ist. Allerdings fotografiere ich schon seit knapp 15 Jahren mit Nikon DSLRs und habe in der Zeit schon gut 7 verschiedene Modelle durch. Mit keinem hatte ich solche Probleme wie bei meiner D780. Der Service hat für die Reinigung über 100€ gekostet, da die Verschmutzung eben sehr massiv war. Grund für einen Austausch des Gerätes sah man aber nicht.
    Daher habe ich mich mit reichlich Reinigungsmittel und Sensor-Swipes ausgestattet und hing alle paar Wochen selber ca. eine Stunde dran, den Sensor zu reinigen, nur damit er nach einigen Fotos wieder voller Staub und Flecken war. Das sorgt auch nicht unbedingt für Freude, wenn man beim Fotografieren schon weiß, dass man später wieder ewig mit der Reinigung zu tun hat.

Dann kam Nikon mit der Ankündigung der Z fc Kamera. Spiegellos, klein und in einem hübschen retro Design. Und Preistechnisch so gelegen, dass ich durchaus meine D780 dagegen eintauschen könnte und noch etwas über habe.

Das war dann auch tatsächlich mein Plan, aber ein bisschen Magenschmerzen hatte ich damit schon noch. Ich hätte neue Objektive gebraucht oder die alten mit einem teuren Adapter betreiben müssen. Und günstige, native APS-C Objektive für den Z-Mount kann man momentan noch an einer Hand abzählen. Zudem habe ich mir mal ein Nikon Z50 Testkit für ein Wochenende ausgeliehen und war weniger begeistert von der Handhabe. Technisch gesehen ist die Z50 die gleiche Kamera wie die Z fc. Also habe ich mal geschaut, was die Konkurrenz in dem Bereich denn macht. Und so bin ich auch FujiFilm gestoßen.

Die Fujifilm X-T3

Auch APS-C, auch Spiegellos und ebenfalls ein sehr hübsches Design. Zudem schon länger in diesem Segment aktiv und gebraucht ebenfalls sehr günstig zu haben. Letzteres war dann tatsächlich ausschlaggebend.
Ich habe mir die X-T3 ausgesucht, da ich hier sehr günstig ins System komme und viel Geld für Objektive übrig habe, von denen es mittlerweile sehr viele für den FujiX-Mount gibt und die auch sehr günstig zu haben sind.

Außerdem hat die X-T3 quasi alle Funktionen, die ich an der D780 so mochte, wie Fokus peaking im Liveview und Videoaufnahmen in 120fps, auch wenn ich letzteres noch viel zu selten benutze.

Bisher bereue ich die Entscheidung nicht. Ich bin sehr zufrieden mit der Kamera. Ich bin sogar noch positiv überrascht, wie sehr mir die Fotos und Farben gefallen, die die Kamera mit Ihren Film-Simulationen liefert.

Auch das ich ein richtiges log-Profil beim Filmen habe ist super. So kann ich auch in Premiere Pro endlich ein bisschen mehr am Look des Videos drehen, als das bei Nikon (ohne externes Aufnahmegerät) möglich war.

und was wohl das aller wichtigste ist: das Fotografieren macht auch einfach wieder viel mehr Spaß.

Alle neuen Beiträge auf diesem Blog werden jetzt jedenfalls mit der X-T3 aufgenommen.

Hier einfach nochmal einige Eindrücke aus meinem Garten.

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