Objektive lieber Blende 1.4 oder Blende 1.8

AF Nikkor 50mm – Blende 1.4 oder 1.8?

Als Schnäppchenjäger und Sparfuchs gibt es eigentlich aktuell nichts Besseres, als sich im D-SLR Bereich auszutoben. Ich konnte mir so zum Beispiel mit der Nikon D3 eine Vollformat Kamera für schlappe 270,- € besorgen. Und jetzt habe ich dazu noch eine 50mm Festbrennweite mit Autofokus und Blende f1.4 für gerade einmal 129,- € bekommen. Also Vollformat Kamera + Objektiv mit sehr großer Offenblende für gerade mal 399,- € zusammen.
Was würde das im aktuellen spiegellosen Nikon System kosten, wenn ich die günstigsten Alternativen nehme? Das wäre eine Nikon Z5 (gebraucht 879,- €) und das Nikkor Z50 f1.8 S (590,- €), denn ein 1.4er gibt es für das Z-System aktuell noch nicht. Nur ein 1.2er, aber das ist deutlich zu teuer.
Also, da wären wir zusammen bei 1.469,- €. Das ist mal eben das 3,5-fache.

Also besonders, wenn das Geld knapp ist, aber man trotzdem gutes Equipment haben möchte, mit dem man professionell Fotografieren kann, dann kann man sich bei einem älteren DSL-R System so richtig austoben. Ich empfehle da Nikon oder Canon, da diese einfach am weitesten verbreitet waren und es Bodys und Objektive in Massen gibt. Wer noch mehr Geld sparen möchte, kann statt des AF Nikkor f1,4 D zum Beispiel auch noch auf die f1.8-Version zurückgreifen. Mein Exemplar habe ich für nur 66,- € bekommen.

Da drängt sich doch die Frage auf:

Brauche ich Blende 1.4?

Ich habe die letzten Wochen mit beiden Objektiven gearbeitet und nehme eines Mal gleich vorweg: Ich konnte im Nachhinein kaum sagen, welches Foto mit welchem Objektiv gemacht wurde. Teilweise hat man es ein bisschen am Bokeh erkannt, denn das 1.4er ist schon deutlich weicher bei Offenblende, aber in puncto Schärfe nehmen sich beide nicht viel, wenn man sie ganz aufreißt.
Nutz man das 1.4er bei Blende f1.8 ist es natürlich schärfer als das Nikkor, das eh nur bis 1.8 geöffnet werden kann.

Aber schaut doch am besten einfach selber mal. Ich zeige hier erstmal ein paar Fotos und löse dann unten auf, welches Foto mit welchem Objektiv geschossen wurde. Dabei habe ich hier nicht immer mit der kompletten Offenblende gearbeitet, um teilweise eben auch etwas mehr Schärfe im Bild zu haben. Ihr könnt per klick aufs Foto hereinzoomen.

Hier die Auflösung:

  1. AF Nikkor 50mm f1.4
  2. AF Nikkor 50mm f1.8
  3. AF Nikkor 50mm f1.8
  4. AF Nikkor 50mm f1.4
  5. AF Nikkor 50mm f1.8
  6. AF Nikkor 50mm f1.4

Hand aufs Herz, erkennt man bei den Fotos nun den Unterschied? Wenn man nicht wüsste, welches Foto, mit welchem Objektiv geschossen wurde, hätte man es kaum erkannt. Wenn das Foto gut ist, dann interessiert es den Betrachter auch wenig, womit es gemacht wurde.

Hier nochmal das gleiche Motiv, einmal mit dem 1.8er und einmal mit dem 1.4er

Als Fotograf hingegen würde ich in diesem Fall schon zum Objektive mit Blende 1.4 raten. Es ist zwar “doppelt so teuer” im Gegensatz zum 1.8er, aber bei diesen günstigen Gebrauchtpreisen sind das trotzdem nur 60,- € Unterschied. Dafür bekommt man die gleiche Leistung nur eben eine Blendenstufe weiter offen. Was wiederum kürzere Verschlusszeiten mit sich bringt und im Ernstfall weniger verwackelte Fotos, wenn man bei wenig Licht unterwegs ist.

Da beide Objektive auch fast die gleiche Größe haben und auch gewichtstechnisch nicht weit auseinander liegen, fällt es kaum auf, welche Variante man nun dabei hat.

Das sieht bei modernen Objektiven allerdings schon anders aus. Hier ist der Preisunterschied meist enorm und auch die Größe sowie Gewicht weichen stark voneinander ab. Daher würde ich hier erstmal dazu raten, die günstigere Variante zu besorgen, es sei denn Geld und Gewicht interessieren dich bei einem Objektiv überhaupt nicht.

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