Ich habe vor einiger Zeit, als meine D780 gerade beim Nikon-Service war, die Nikon Z50 ausgeliehen. Ich wollte einfach mal testen, wie das spiegellose System von Nikon in der Handhabung ist. Das Ganze war im Winter, also nicht über die Bilder wundern.
An dieser Stelle werde ich jetzt nicht auf die technischen Details eingehen, die gibt es an anderer Stelle schon zu genüge. Außerdem ist die Qualität der Technik und der Bilder bei Nikon immer erhaben. Schöne Farben, Scharfe Fotos, Robuste Kamera. Das Alles auch noch zu einem recht guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Trotzdem würde ich mir das Kit, dass ich bekommen habe, niemals kaufen. Und hier versuche ich mal ein bisschen zu erklären warum.
Positives an der Nikon Z50
Ich habe einen Koffer bekommen, bestehend aus der noch relativ neuen Z50, einem Kit Objektiv Nikkor Z 16 – 55mm, einem Zoom-Objektiv 50 – 300mm und einem FTZ-Adapter um alte F-Mount Objektive zu benutzen.
Wie gesagt, das Equipment ist bei Nikon immer top. Alles hat eine ordentliche Qualität und ist sauber verarbeitet. Man hat auf jeden Fall das Gefühl, ein hochwertiges Stück Technik in der Hand zu haben.
Auch die Bilder sind in der Kombi sehr gut geworden. Scharf, schöne Farben, eigentlich wenig zu meckern. Ich hatte an dem Tag sogar erschwerte Bedingungen, da es nur bewölkt war und wir relativ wenig Licht im Wald hatten.
Es hätte mich auch gewundert, wenn Nikon in seiner Paradedisziplin, der Bildqualität, auf einmal nicht abliefert. Ich habe Jahrelang Nikon Kameras genau deswegen gekauft, da die Bildqualität einfach immer Top ist.
Negatives an der Nikon Z50
Doch womit ich mich so überhaupt nicht anfreunden kann, ist das Handling.
Das die Knöpfe im Vergleiche zur D780 an anderen Stellen sind, ist ja noch zu erwarten. Doch völlig unverständlich ist für mich das Design der neuen Objektive. Wenn man es nicht benutzt, dreht man es quasi in eine Art “Wartestellung”. Dadurch ist das 18 – 55 mm wirklich extrem schmal. Fast schon wie ein Pancake. Wenn man dann ein Foto machen will, muss das Objektiv erst eine knappe viertel Drehung am Zoom-Ring machen, damit es ausgefahren und damit Einsatzbereit ist.
What the F*ck?
Ich weiß nicht ob ich da einfach zu sehr an meine DSLRs gewöhnt bin, aber auch an meiner neuen FujiFilm ist das nicht der Fall. Da schaltet man die Kamera ein und kann Sie gleich benutzen.
Natürlich ist es toll, das die Kombi aus Kamera und Objektiv so klein wie möglich ist, gerade für Reisen. Aber wenn ich die Kamera einschalte, will ich doch im Ernstfall sofort ein Foto machen. Mir sind dadurch sicherlich 2-3 tolle Momente durch die Lappen gegangen, einfach weil ich vergessen habe das Objektiv wieder “einsatzbereit” zu schalten.
Ich könnte es auch, solange ich unterwegs bin, einfach nicht “einfahren” aber das ist ja irgendwie nicht Sinn der Sache. Für mich eine absolut unverständliche Entscheidung. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte das 55 – 300 das gleiche “Problem” bzw. das gleiche Handling.
Der Sucher hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Das Bild ist noch ganz in Ordnung, aber bei schnellen Bewegung hat man schon gemerkt, das die Wiederholungsrate nicht wirklich hoch ist. Also für Sport oder Tiere würde ich wohl eher den Bildschirm auf der Rückseite benutzen als den Sucher.
Bei der Verwendung vom Sucher ist es mir auch ein paar mal passiert, dass ich ein Foto machen wollte aber erstmal auf mein letztes Foto geblickt habe. Wahrscheinlich bin ich einfach noch etwas zu blöde für den gebrauch einer spiegellosen Kamera aber irgendwie hatte ich das Gefühl einige Fotos zu verpassen, weil die Kamera mir das Leben schwer macht.
Fazit
nach dem Test war für mich klar, dass ich keine spiegellose Systemkamera haben will. Bis dann die Fujifilm X-T3 kam und mir gezeigt hat, dass die Probleme, die ich hatte, eigentlich alle handelbar sind. Nikon muss wohl erstmal noch ein paar Erfahrungswerte sammeln, bis sie beim nächsten mal ein wirklich gutes Erlebnis schaffen.
Aber wie gesagt. Es besteht auch noch die Möglichkeit, dass man das alles irgendwo an der Kamera einstellen kann und ich einfach zu faul oder zu doof war, sie richtig zu benutzen. Der größte Kritikpunkt war für mich auch tatsächlich das Handling der günstigen Einsteigerobjektive. Die Kamera an sich und vor Allem die Bildqualität sind wirklich schon gar nicht so verkehrt.
Wenn Ihr dieses Kit auch selber mal ausprobieren wollt, dann Fragt doch mal bei Eurem lokalen Fotofachhändler nach. Dort sollte man sich diesen Koffer kostenlos für einige Tage ausleihen können. So habe ich es z.B. bei Calumet Hamburg gemacht.
Wenn Ihr die Kamera wirklich kaufen wollt, dann empfehle ich euch nur den Body zu holen und ein besseres Objektiv als das Kit dazu. Wenn Ihr dabei noch etwas sparen wollt, dann probiert es doch mal bei MpB. Refurbished Geräte mit Garantie. Ich kaufe da sehr gerne mein Equipment.
Bei mpb.com einkaufen
Hallo, ich habe lange mit der Nikon D3100 fotografiert. Was mir an Spiegellosen Nikon ABS-C nicht gefällt ist die Objektive Auswahl.
Darum bin ich zu Fujifilm gewechselt. Grüße Jens.