Omegon MiniTrack LX3 Erfahrungen

Omegon MiniTrack LX3 Test – Die günstigste Nachführung für Astrofotografie.

Ich habe ein bestimmtes Teil an Equipment in den letzten Astro-Beiträgen immer mal wieder erwähnt aber noch nie wirklich detailliert darüber gesprochen. Die Rede ist von einer Nachführung oder einem Startracker, ohne den viele meiner Astrofotografien nicht möglich wären oder nur mit deutlich mehr Aufwand. Da ich aber etwas knauserig bin, schaue ich immer erstmal nach günstigen Alternativen, bevor ich Geld in teures Profi-Equipment stecke. Und das ist in diesem Fall der Minitrack LX3 von Omegon Optics.

Die Version die ich gekauft habe, kommt komplett ohne Zubehör aus und kostet dann 149,- € (link zum Shop)

Mit Extra Kugelkopf und einem besseren Sucher für die Ausrichtung landet Ihr dann bei 229,- € (link zum Shop)

günstigste Nachführung für Astrofotografie MiniTrack LX3

Dies ist nämlich eine der ganz wenigen Nachführungen, die ohne Batterien oder externe Stromversorgung auskommt. Sie ist komplett mechanisch und wird einfach wie eine Eieruhr aufgezogen. Es gibt sogar den kurzen Wecker am Schluss, wenn die Uhr abgelaufen ist.

Wenn Ihr lieber ein Video schaut, statt euch einen Artikel durchzulesen, dann könnt Ihr auch meine Vorstellung des Minitrack LX3 auf Youtube anschauen. Link zu Youtube

Wie funktioniert der Omegon MiniTrack LX3

Zunächst reicht es nicht, einfach nur den MiniTrack LX3 zu kaufen. Für Astro-Fotos braucht Ihr auch ein Stativ, zwei Kugelköpfe und natürlich eine Kamera. Auf euer Stativ schraubt Ihr den ersten Kugelkopf, darauf kommt dann der MiniTrack LX3 und auf diesen Wiederum der Zweite Kugelkopf. Zum Schluß schließlich die Kamera. Dann könnt Ihr die “Eieruhr” aufziehen und theoretisch loslegen.

Aber wie stellt man nun sicher, das der MiniTrack sich auch wirklich mit dem Sternenhimmel mit dreht und nicht in eine ganz andere Richtung? Dafür gibt es ein sehr kleines Röhrchen, welches am Rand des MiniTrack angebracht ist. Dieses nutzt Ihr, um damit den Polarstern an zu visieren. Alternativ gibt es auch größere Sucher, die man für eine leichtere Ausrichtung montieren kann, aber ich bin eben mit der günstigsten Version gestartet.

MiniTrack LX3 Omegon Optivs
Polsucher in der günstigen Variante ist einfach nur ein schwarzes Rohr.
Polsucher LX3 MiniTrack
Man schafft es aber gut hier durch den Nordstern an zu visieren.

Der Polarstern ist relativ einfach zu finden. Er ist relativ hell und liegt quasi genau in der Mitte der Sternenbilder “Großer Wagen” und “Cassiopeia”. Alternativ nehmt Ihr einfach eine Sternenhimmel-App in eurem Smartphone zu Hilfe. Stellarium ist mein Favorit.

Habt Ihr den MiniTrack korrekt ausgerichtet, könnt Ihr die Kamera oben drauf in jede beliebige Richtung schwenken. Sie wird sich jetzt immer mit dem Sternenhimmel mit bewegen. So könnt Ihr, je nach Brennweite des Objektivs, Belichtungszeiten von 30 Sekunden bei Teleobjektiven bis zu mehreren Minuten mit Weitwinkel Objektiven erreichen.

Die Spannung der Feder, die die Nachführung für ca. 1 Stunde am laufen hält, lässt sich noch individuell einstellen. Bei schwereren Kombis aus Kamera und Objektiv kann man sie etwas straffer stellen, oder eben etwas leichter, wenn weniger Gewicht drauf ist.

MiniTrack LX3 Feder Spannung einstellen.

Verarbeitung

Das Hauptgehäuse des MiniTrack LX3 ist aus einem Block Aluminium gefräst. Das macht Ihn zwar nicht zu einem Leichtgewicht aber mit 650 Gramm ist er auf jeden Fall leichter, als so manche elektronische Nachführung, also gut geeignet fürs Reisegepäck.

Durch die solide Bauweise kann der MiniTrack aber auch ganz gut was tragen. 3 Kg soll der MiniTrack problemlos nachführen können. Ich habe es schon mit einer Nikon Vollformat und Teleobjektiv ausprobiert (ca. 2,6 Kg), was gut funktioniert hat, aber auch schon mit etwas mehr als empfohlen wird (X-T3 + 1.000mm Maksutov, ca. 3,3 Kg) und habe noch gute Ergebnisse erzielt.

Orionnebel bei 1500mm mit Nachführung
Ergebnis des LX3 zusammen mit Fujifilm X-T3 und Makstov 1.000mm.

Der Mechanismus zum aufziehen macht eigentlich auch einen soliden Eindruck. Das einzige, was mir ein bisschen Angst macht, ist dass sich die Metallplatte, welche die Drehung überträgt, sich irgendwann verziehen könnte. Manchmal kratzt sie schon am Drehrad, aber bisher beeinträchtigt das nicht die Funktion.

Omegon Optivs Startracker
Omegon Optics Nachführugn Astrofotografie

Ergebnisse & Fazit

Was bringt so eine Nachführung denn nun? Für mich, wirklich sehr viel. Ich kann nun Aufnahmen der Andromeda Galaxie machen, die gut 30 Sekunden Belichtungszeit haben. Dadurch kann ich auch mit günstigen Teleobjektiven, die nur eine Blende von über f5 haben noch genug Licht raus holen, um wirklich tolle Aufnahmen zu machen.

Ich hatte erst bedenken ob ich das kleine Ding nur mit Hilfe der kleinen schwarzen Röhrchens genau genug ausgerichtet bekomme für lange Belichtungszeiten, aber dies hat sich als unbegründet herausgestellt. Mein Rekord liegt bei 10 Minuten Belichtungszeit mit einem Weitwinkelobjektiv. Total begeistert.

Einige Fotos habe ich bereits im letzten Beitrag gezeigt. Hier aber auch nochmal eine Auswahl:

Andromeda mit MiniTrack LX3
Andromeda Galaxie, aufgenommen mit 200mm Objektiv bei f8, ca. 90 Aufnahmen zu je 15 Sekunden Belichtungszeit.
Komet Leonard mit hilfe des MiniTrack LX3 von Omegon fotografiert
Auch diese Aufnahme vom Kometen Leonard ist nur mit Hilfe des LX3 entstanden. Für normale Fotos war er einfach noch zu schwach sichtbar.
Orion Nebel mit dem Omegon MiniTrack LX3

Eine meiner detailiertesten Aufnahmen bisher. So viele verschiedene Nebel auf einem Foto! Von oben nach unten: Flammennebel, Pferdekopfnebel, “Running-Man”-Nebel, Orionnebel. Aufgenommen mit 135mm f2,8 Objektiv bei f4. ca. 100 Aufnahmen zu je 10 Sekunden.

Kosten des Omegon MiniTrack LX3

Es gibt den MiniTrack LX3 bei Omegon in verschiedenen Ausführungen zu kaufen. Das Basisgerät ist dabei immer das gleiche aber der Umfang variert.

Die Version die ich gekauft habe, kommt komplett ohne Zubehör aus und kostet dann 149,- € (link zum Shop)

Mit Extra Kugelkopf und einem besseren Sucher für die Ausrichtung landet Ihr dann bei 229,- € (link zum Shop)

Für Hobby Astronomen die Ihre Astro-Fotos auf ein neues Level heben wollen, auf jeden Fall ein Muss!

(Visited 1.448 times, 1 visits today)
Total
0
Shares
1 Kommentar
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel
Detailaufnahmen vom Waldboden

Farbe finden im grauen Winter

Nächster Artikel

Rollei Makro Rail Erfahrungsbericht

zusammenhängende Posts