Nikon D70s – Oldie but Goldie in 2023? Erfahrungsbericht

ich habe mir ein bisschen aus Neugier und auch ein bisschen just for Fun einfach mal eine günstige Nikon D70s bei mpb.com (link) bestellt. Die gab es dort in “gebrauchtem” Zustand für gerade mal 36€. Da musste man natürlich zuschlagen. MPB hat tatsächlich sehr viele von solchen Angeboten, die einem teilweise einfach viel zu günstig vorkommen. In meinem Fall hatte ich da nur das Problem, dass die Kamera etwas versifft war. Mit ein bisschen Natron, Wasser und einer Zahnbürste habe ich das aber schnell in den Griff bekommen. Wie genau das geht, könnt ihr hier lesen: LINK.

Specs der Nikon D70s

Beim Aufzählen der technischen Merkmale der Kamera muss man unweigerlich ein bisschen Schmunzeln. So waren die Highlight damals:

  • 6 Megapixel
  • 5 Autofokus Felder
  • 3 Bilder / s
  • ISO-Bereich von 200 bis 1600

Da merkt man mal, was für einen technischen Sprung das ganze gemacht hat.

Etwas, das ich noch extra anschaffen musste um diese Kamera zu testen, denn das ist die einzige Karten die hier angenommen wird. Und dazu dann natürlich auch noch ein Kartenlesegerät, sonst hätte ich die Fotos gar nicht auf meinen Rechner bekommen.

Nur CF KArten
Nikon D70s Schulterdisplay
Nikon D70s front

Das Schulterdisplay der D70s ist auf Knopfdruck beleuchtet und zeigt alle wichtigen Informationen an. Eine Stelle, an der man die 18 Jahre dann aber ganz besonders merkt, ist das Display auf der Rückseite. Das ist wirklich winzig und löst so schlecht auf, dass man jeden Pixel erkennen kann. Auch müsst Ihr am besten frontal drauf schauen. Ein bisschen nach oben oder unten schwenken und das Bild ist nicht mehr gut zu erkennen.

Display der Nikon D70s

Die Kamera hat einen eher veralteten CCD-Sensor verbaut, der im Gegensatz zu dem bald danach eingeführtem CMOS Format aber auch einige Vorteile bietet. So war ich beispielsweise sehr davon überrascht, dass Belichtungszeiten von bis zu 1/8000 möglich sind. Das hatte ich in meinen früheren Nikons von der D5000 bis zur D610 nicht. Dort sind maximal 1/4000 möglich. Sehr hilfreich, wenn man mitten am Tag fotografieren will.

Bildqualität

Angeblich soll der Look von CCD Sensoren auch eher dem einer Filmkamera entsprechen. Ob da was dran ist, weiß ich nicht genau. Aber im direkten Vergleich mit meiner Fujifilm X-T3 kann der Look durchaus mithalten.

Hier mal ein Beispiel: Welches Foto ist wohl mit der 18 Jahre alten Nikon aufgenommen worden?

Fotografie Hamburg Fujifilm
Fotografie Hamburg Nikon

Jetzt musste ich tatsächlich selber erstmal nachschauen.
Das rechte ist mit der Nikon D70s entstanden, das linke mit der Fujifilm X-T3.

Tatsächlich hat mich die Bildqualität schon etwas überrascht. Bei einer 18 Jahre alten Kamera hätte ich irgendwie erwartet, dass die Farben etwas matter sind und das Bild evtl. etwas unschärfer. Letzteres trifft schon ein bisschen zu, aber eigentlich auch nur, weil die Auflösung mit 6MP recht gering ist. Das Foto ist damit aber völlig ausreichend, für Social Media Posts, z.B. bei Instagram. Dort braucht es eh nur knapp 1.400 Pixel in der Breite. Die 3.000 x 2.000 Pixel sind also mehr als genug, auch für Formate wie diesen Blog hier.

Ich hatte kein Problem den Raw-Dateien einen Look zu verpassen, den ich sonst an meiner Fujifilm so liebe. Da ich mitten am Tag in Hamburg unterwegs war und die Sonne wirklich gnadenlos gestrahlt hat, war ich echt froh über die 1/8000 Belichtungszeit. Die habe ich dann auch des öfteren ausgereizt.

Lombardsbrücke in Hamburg
Alsterufer Binnenalster Hamburg Jungfernstieg

Wie groß der Unterschied zwischen 6 und 26 Megapixeln dann aber tatsächlich ist, sehen wir sehr gut an diesem Beispiel: Links Nikon, Rechts Fujifilm

Krähe fotografiert mit Nikon Kamera
Krähe Fotografiert mit Fujifilm Kamera

Und hier jetzt mal für euch jeweils ein 100% Ausschnitt aus diesen Bildern. zuerst das Bild aus der Nikon D70s. Hier sind auch einige größere CAs zu erkennen, Jetzt weiß ich nur nicht genau, ob die vom Objektiv kommen (auch ein sehr altes Nikkor 50mm f1.8 AF) oder eben so groß sind, weil der Sensor so eine geringe Auflösung hat.

Nikon D70s 100% Ausschnitt

Und jetzt der Ausschnitt mit der selben Größe aus der Fujifilm X-T3.

Ausschnitt 100%

Da ist dann doch deutlich mehr Detail raus zu holen. Für die Betrachtung am Handy oder für ein Fotobuch, reicht die obere Variante dennoch locker aus.

Fazit zur Nikon D70s

Das war schon ein lustiger Nostalgie-Tripp. Und das ganze inkl. Objektiv für gerade mal 99,- €, dank Mpb.com (link). Das war es dann aber auch eigentlich schon. Hat Spaß gemacht mal mit so einer alten Kamera unterwegs zu sein, aber mehr wird da erstmal nicht draus werden.

Ich würde die Kamera auch nicht für absolute Anfänger empfehlen, auch wenn der Preis sehr verlockend ist. Dafür sind richtig gute Ergebnisse einfach noch etwas zu schwer zu erreichen und die fertigen Fotos für einige Einsatzzwecke wie Poster einfach zu klein. Auch die Kontrolle der Fotos unterwegs ist mit dem Display kaum möglich. Mit viel Erfahrung kann man sich fast auf das eigene Gefühl verlassen. Wenn ich aber Schärfe und Farben kontrollieren will, wird der Monitor für Frust sorgen.

Vielleicht kann ich meine nächste Errungenschaft eher weiter empfehlen, denn aktuell ist die berüchtigte Nikon D90 auf dem Weg zu mir. Zu der Zeit als ich in die Fotografie eingestiegen bin, war das so etwas wie der Heilige Gral unter den Amateur-Fotografen. Mal sehen ob von dem Hype noch etwas übrig ist.

Hier aber erstmal noch einige Eindrücke von meinem Spaziergang durch Hamburg mit der Nikon D70s.

japanischer Garten in Hamburg
CCH Gebäude mit Nikon D70s
Alte Post in Hamburg
Fotos aus Hamburg mit der Nikon D70s
Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg
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